| Die Orgelbauer | Späte Ehrung zweier fast vergessener Handwerksmeister   |
Christian Gottfried Herbrig wurde am 5. April 1772 in Taubenheim an der Spree geboren. Er war Gärtner und Leineweber, ab 1801 Kirchvater im Ort. Mit seiner Ehefrau Johanna Dorothea hatte er 7 Kinder, das jüngste, Wilhelm Leberecht Herbrig, wurde am 15. Juli 1810 in Taubenheim geboren. ( L2)
Vater Herbrig wird im Zusammenhang mit dem Orgelbau erstmalig 1808 erwähnt. An der Crostauer Silbermann-Orgel ersetzte er gestohlene Pfeifen durch mit Zinnfolie überzogene hölzerne. Wo er seine Kenntnisse im Orgelbau erworben hat, ist bisher unbekannt. Eine Beziehung zur Schule Gottfried Silbermann ist an seinen Orgeln nicht erkennbar. Er baute anfangs allein und nach 1830 zusammen mit seinem Sohn Wilhelm Leberecht, der ab 1840/1845 wahrscheinlich entscheidend verantwortlich für die Neubauten war. (L1)
Die Herbrigs wohnten um 1818 in Ottendorf bei Sebnitz (nach neuen Erkenntnissen schon 1815 beim Bau der Orgel für Ulbersdorf), ab ~1828 in Altstadt bei Stolpen, ab ~1837 in Langenwolmsdorf, der Sohn ab 1852 in Kleindrebnitz und ab 1864 in Großdrebnitz.   → Die ehemaligen Herbrig-Häuser
Christian Gottfried Herbrig ist am 24. August 1850 in Altstadt verstorben und auf dem dortigen Friedhof beerdigt worden. |
Wilhelm Leberecht Herbrig verkaufte 1870 sein Anwesen in Großdrebnitz . 1871 ist er mit Frau, Tochter und dem vierjährigen Enkelsohn mit dem Dampfschiff "Rhein" von Bremerhaven aus nach Amerika ausgewandert (Ankunft New York am 25. August 1871 und dann Weiterreise nach Minnesota). Sein und seiner Frau Sterbedatum und Grabstätte sind bisher nicht bekannt. Die Tochter Ernestine Wilhelmine Herbrig (* 1840; † 1924) und der Enkelsohn Friedrich Alwin Herbrig (* 1867; † 1962) wurden auf St. John´s Lutheran Cemetery in Montgomery, Le Sueur, MN, USA beerdigt. Friedrich Alwin H. war nicht im Orgelbau tätig. Seine Mutter hatte in Minnesota noch zwei weitere Söhne geboren. Einer von ihnen, Charles Edward Herbrig (* 1884; † 1957?), wurde ein bekannter Geigenbauer und Restaurator alter Meisterviolinen in St. Paul.
(L2,L5,L6) |
→ Der Stammbaum der Herbrigs
St. John´s Lutheran Church, Le Sueur, MN, USA - Grabstätte von Tochter Ernestine und Enkelsohn Friedrich (Fotos: Dale E. Huber 2008) → (L5)
+++ Der Geigenbauer Ch.E.Herbrig. Kopie Magazin, St. Paul, MN, USA 1949 → (L6) |
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